Vom Staubkörnchen zum Planeten

Text und Fotos von Hans-Heinrich Berends

 

 

Als letzten Vortragenden in unserer Veranstaltungsreihe dieser Saison hatten wir Prof. Dr. Jürgen Blum von der TU Braunschweig zu Gast.

Er leitet dort das Arbeitsgebiet "Planetenentstehung und kleine Körper im Sonnensystem".

 

Wie kommt es überhaupt dazu, dass aus mikroskopisch kleinen Staub-partikeln, die sich in den Staub- und Gasscheiben um junge Sterne herum befinden, letztendlich Planeten werden?

Diese schwierige Frage wurde im Vortrag anschaulich und ausführlich behandelt.

 

In Fallturm-Experimenten oder auf Parabelflügen, bei denen man diese Staubteilchen in der Schwerelosigkeit beobachtet, kann man sehen, dass diese aneinander haften. Durch diesen Prozess können sich Staubklumpen von etwa 1 cm Durchmesser bilden. Diese nennt man „Pebbles“, Kieselsteine, sie haben aber eine viel  geringere Dichte. Weiteres Wachstum ist dann eigentlich sehr unwahrscheinlich.

Man hat dann aber doch Prozesse gefunden, dass die Pebbles sich mit anderen Pebbles (unter anderem wegen der unterschiedlichen Rotations-Geschwindigkeiten in den Staubscheiben) zu größeren Gebilden, den sogenannten Planetesimalen (Bausteine der Planten) zusammenballen.

 

 

Kometen sind möglicherweise die einzig verbliebenen kleinen Planetesimale, die anderen wurden von größeren Körpern verschlungen. Nach relativ kurzer Zeit im Leben des Sonnensystems entstanden dann daraus die Planeten. Aber auch nicht jedes Mal: Im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter verhinderte die Schwerkraftwirkung von Jupiter das Zusammenwachsen der Asteroiden zu einem Planeten.

Man weiß, dass es überall in der Milchstraße Planeten gibt, man hat schon über 5000 gefunden. Sie befinden sich in ganz unterschiedlichen Entfernungen und Anordnungen um ihren Zentralstern.

Welche Prozesse durchlaufen werden, damit sie entstehen können, hat Herr Dr. Blum den Zuhörern - auch in der Fragerunde nach dem Vortrag - informativ und nachvollziehbar vermittelt.