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Die Leoniden - Sternschnuppenschauer im November

Von Ann-Christin Grote

Jedes  Jahr gibt es  mehrere Sternschnuppenschauer, sogenannte Meteorströme. Im Monat November sind es die Leoniden.

Sie können circa ab Ende der ersten Novemberwoche bis Ende November beobachtet werden - sofern das Wetter denn mit-spielen mag.

 

Beobachtung am besten ab Mitternacht

 

Am meisten lohnt es sich, in der Nacht vom 17. auf den 18. November nach den Sternschnuppen Ausschau zu halten.

Die Leoniden entspringen, wie der Name "Leo" schon verdeutlicht, dem Sternbild Löwe, und zwar bildlich ausgedrückt aus dem Bereich dessen rechter Gesichtshälfte bzw. rechter Seite seiner puscheligen Mähne. Aus der Richtung werden die Sternschnuppen also kommen.

Das Sternbild Löwe geht Mitte November circa um Mitternacht im Nordosten auf und steht gegen 5 Uhr morgens hoch am südöstlichen Nachthimmel. Das ist der Grund, warum die Sternschnuppen am besten erst ab Mitternacht entdeckt werden können, wobei die meiste Sternschnuppenaktivität gegen 5 Uhr morgens erwartet wird. Dann soll es rund zehn Sternschnuppen pro Stunde geben. Letzteres ist auch deshalb der Fall, weil das helle Licht des Mondes (am 15. November ist Vollmond) eventuell dafür sorgen könnte, dass kleinere Sternschnuppen ggf. nicht gesehen werden können. Wenn das Sternbild Löwe gegen 5 Uhr allerdings so hoch am Nachthimmel steht, werden die Sternschnuppen quasi am ganzen Nachthimmel zu sehen sein, was das Problem mit der Mondhelligkeit verkleinert. 

 

Falls Sie nicht so lange aufbleiben und dennoch nach Sternschnuppen Ausschau halten wollen: Versuchen Sie ihr Glück ein-fach vorher. Womöglich lassen sich auch Sternschnuppen vor Mitternacht sehen. 

 

Mit rund 70 Kilometern pro Stunde sind die Leoniden übrigens sehr schnell. Der Tipp "Guck mal, da ist eine!" wird also nicht wirklich helfen, wenn Sie mit einer weiteren Person oder mehreren Personen danach Ausschau halten, es sei denn, Sie alle gucken gerade genau an dieselbe Stelle am Himmel - dann werden Sie sie ohnehin selbst sehen. 

 

Herkunft der Leoniden

 

Doch wieso gibt es eigentlich die Leoniden?

Ursache ihrer Existenz ist der Komet 55P/Tempel-Tuttle, der, während er auf seiner Umlaufbahn die Sonne umkreist, zahl-lose Teilchen auf seiner Spur hinterlässt. Die Erde durchkreuzt auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne einmal jährlich die Umlaufbahn jenes Kometen - nämlich im November. Während die Erde sich also durch die Spur des Kometen bewegt, dringen einige jener Teilchen, die der Komet auf seiner Spur hinterlassen hat, in die Erdatmosphäre ein und verglühen dabei. Dieses Verglühen nehmen wir auf der Erde als Sternschnuppen war. 

 

Der Komet 55P/Tempel-Tuttle braucht für eine Umrundung der Sonne 33 Jahre. Alle 33 Jahre durchquert die Erde die Bahn des Kometen "kurz" nachdem der Komet auf jener Umlaufbahn vorbeiflog. Dann sind besonders viele Kometenteilchen auf der Stelle der Kometenumlaufbahn, die die Erde durchquert, weshalb die Leoniden alle 33 Jahre besonders ausgeprägt als regelrechte Sternschnuppenschauer zu sehen sind. 2031 wird der Komet wieder diese Position erreicht haben, weshalb für die Folgejahre für den Monat November eine große Anzahl an Leoniden-Sternschnuppen vorausgesagt wird. 

 

In der Vergangenheit gab es Ereignisse sehr großer Leonidenschauer, die in der Bevölkerung für Erstaunen oder gar Schre-cken sorgten, da man sich das Phänomen noch nicht erklären konnte. Es sollen gar 1.000 Sternschnuppen pro Minute zu sehen gewesen sein. Jene Ereignisse wurden von einigen Malern bzw. Astronomen festgehalten, so unter anderem der Nacht vom 13. auf den 14. November 1868 vom Astronomen Étienne Léopold Trouvelot:

                                                                  Rare Book Division, The New York Public Library. "The November meteors" 

                                                                  The New York Public Library Digital Collections. 1881 - 1882.                                   

                                                                  https://digitalcollections.nypl.org/items/510d47dd-e6cf-a3d9-e040-e00a18064a99

So ereignisreich muss es ja nun auch nicht gleich sein, obwohl es sicherlich ein beeindruckendes Erlebnis wäre, in rund acht Jahren solch einen Sternschnuppenschauer sehen zu können. Wer weiß, ob es dann tatsächlich dazu kommt. 

 

Auf jeden Fall können wir uns die nächsten Jahre, wie auch nun in diesen Tagen, in Ruhe erst einmal auf eine normale An-zahl der schönen Sternschnuppen freuen. 

 

In diesem Sinne hoffentlich allseits klare Sicht, viel Erfolg und nicht vergessen, sich etwas zu wünschen!